Widar von Arx im Espresso-Interview

Widar von Arx ist Leiter des Kompetenzzentrums für Mobilität an der Hochschule Luzern (HSLU). 

 

Was war dein schönstes Mobilitätserlebnis? 

Die ausgedehnten Mountainbike-Touren mit meinem Sohn im Engadin. 

Was war dein schlimmstes Mobilitätserlebnis? 

In ganz schlechter Erinnerung ist mir eine Rückfahrt mit dem Auto von Elba geblieben. Meine Tochter war total krank und um Mailand hatten wir ewigen Stau. 

Weshalb interessierst du dich für die Mobilität?

Mich interessieren solche gesellschaftlich hoch relevanten Branchen zwischen Markt und Staat, die eine Balance zwischen verschiedenen Rationalitäten und Interessen finden müssen. Letztlich war es aber auch Zufall, dass ich mich genau in diesem Feld spezialisiert habe. 

Welches sind deine aktuellen Projekte?

Aktuell arbeite ich an zwei Forschungsprojekten zum Thema «Pricing» im öV. Weiter sind wir am Publizieren von Evaluationen von on-Demand Angeboten, bei denen es um Nachhaltigkeit, Kundennutzen und Wirtschaftlichkeit geht. Weiter gibt es den neuen Studiengang «Mobility, Data-Science and Economics», für den ich neue Vorlesungen vorbereiten muss. 

Welches sind die grössten Herausforderungen in der Mobilität in den nächsten 10 Jahren? 

Ich denke, hier muss man verschiedene «Massstäbe» unterscheiden. Global ist wohl die Dekarbonisierung des Verkehrs sowie generell dessen Nachhaltigkeit das grösste Thema. Lokal wird es entscheidend sein, dass im Kontext von Verdichtung und Bevölkerungswachstum der Verkehr so organisiert wird, dass unsere Lebensräume an Qualität gewinnen und sich auch verletzliche Gruppen wie Kinder frei entfalten können. 

Wärst du der König der Schweiz – was würdest du an der Mobilität ändern? 

Ich glaube, dass es «die Massnahme» nicht gibt, die alle Probleme löst. Die Entwicklung der Mobilität ist ein gesellschaftlicher Aushandlungsprozess. Ich würde mir aber schon wünschen, dass der kollektive Verkehr und der Langsamverkehr in dafür prädestinierten Räumen eine höhere Priorität bekommt. Ich bin immer wieder erstaunt, welche Nachteile wir bereit sind auf uns zu nehmen, dass insbesondere der motorisierte Individualverkehr optimal funktionieren kann. 

 

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